
Die wahre Ursache der Krankheit
Wie unsere Emotionen den Körper formen und heilen.
Kapitel 1. Das Ziel verfehlen
In unserer modernen Welt, geprägt von Wissenschaft und Rationalität, betrachten wir Krankheit oft als eine zufällige Störung, ein mechanisches Problem, das es zu beheben gilt. Wir sagen: „Ich bin krank“, als hätte uns etwas Äußeres heimgesucht und uns zu Opfern gemacht. Doch in den ältesten Weisheitslehren der Menschheit findet sich eine andere Antwort, eine, die den Ursprung des Leidens nicht im Körper, sondern in der Seele verortet. Dieses Buch beginnt mit der Wiederentdeckung einer grundlegenden Wahrheit: Krankheit ist die physische Konsequenz eines emotionalen Zustandes.
Was bedeutet Sünde?
Der Schlüssel zum Verständnis liegt in einem einzigen Wort: Sünde. In seiner ursprünglichen griechischen Bedeutung, hamartia, bedeutet es lediglich, „das Ziel verfehlen“. Es geht nicht um moralische Schuld, sondern um ein Abkommen vom Pfad der Ganzheit und des Wohlbefindens. Das wahre Ziel des Lebens ist die Einheit von Körper, Geist und Seele, die Annahme von Licht und Schatten in uns. Das Verfehlen dieses Ziels ist die Ursache allen Leidens.
Die alten Weisen, von den christlichen Theologen bis hin zu den buddhistischen und hinduistischen Meistern, haben dieses Phänomen über Jahrtausende hinweg aufgedeckt. Sie erkannten, dass die menschliche Seele von bestimmten emotionalen Mustern geplagt wird – von Anhaftung und Abneigung, von Gier und Zorn. Diese Muster, die wir als die sieben Todsünden kennen, sind keine willkürlichen Charakterfehler, sondern niedrig schwingende Energien, die wie ein destruktiver „Dauerstrom“ in unserem Inneren wirken.

Der Körper als Stromleiter
Die physikalische Grundlage für diesen „Dauerstrom“ ist überraschend einfach: Der menschliche Körper besteht zu über 60 % aus Wasser, das mit Salzen angereichert ist und ihn zu einem hervorragenden elektrischen Leiter macht. Negativen Emotionen sind nichts anderes als elektrische Ladungen, die sich über dieses Medium ausbreiten und die Zellen am Ort der Anspannung extrem stressen, bis sie krank werden.
Lassen Sie uns nun einen Blick auf diese uralten Lehren werfen, die in verschiedenen Kulturen dieselben universellen Wahrheiten ans Licht gebracht haben. Ihre Gleichzeitigkeit beweist, dass es sich nicht um Zufälle handelt, sondern um archetypische Mechanismen des Lebens selbst.
Kapitel 2: Die Landkarte des Leidens
Wenn Emotionen wie elektrische Ladungen durch unseren Körper strömen, stellt sich die Frage: Wohin gehen sie? Die Antwort liegt in den sieben Chakren, den Energiezentren unseres Körpers. Sie sind wie Kreuzungen, an denen sich der emotionale Strom sammelt und in bestimmte Bereiche des Körpers geleitet wird. Jedes Chakra ist mit einem spezifischen Thema, bestimmten Organen und den von uns identifizierten „Sünden“ und Tugenden verbunden. Es ist die Landkarte, die uns zeigt, wo sich unser seelisches Ungleichgewicht körperlich manifestiert.

1. Das Wurzelchakra (Muladhara): Das Fundament
Das Wurzelchakra bildet das Fundament unserer physischen Existenz. Es steht für unsere grundlegende Sicherheit, das Gefühl der Zugehörigkeit und die Verbindung zur Erde.
- Sünde: Die Trägheit ist ein emotionaler Rückzug, der aus einem Mangel an grundlegender Sicherheit entsteht.
- Körperliche Manifestation: Diese emotionale Blockade führt zu chronischer Müdigkeit, einem Gefühl der Schwere und Problemen mit dem Fundament des Körpers: den Knochen, Knien und Füßen. Knochenkrebs kann als extreme Manifestation entstehen, wenn das Vertrauen in die eigene physische Existenz und Stabilität verloren geht.
- Heilung: Der Eifer ist das Gegengewicht, das uns die Kraft gibt, uns zu erden und aktiv am Leben teilzunehmen.

2. Das Sakralchakra (Svadhisthana): Das Fließen
Dieses Chakra ist das Zentrum unserer Emotionen, unserer Kreativität und unserer Beziehungen. Es steht für die Fähigkeit, das Leben und die Gefühle fließen zu lassen.
- Sünde: Die Wollust ist ein unersättliches Verlangen nach Genuss, das aus einer inneren Leere entsteht.
- Körperliche Manifestation: Eine Blockade in diesem Zentrum kann zu Abhängigkeiten, emotionaler Instabilität und schweren Krankheiten in den Geschlechtsorganen (z.B. Gebärmutterhalskrebs oder Prostatakrebs) führen.
- Heilung: Die Keuschheit (im Sinne der Mäßigung) hilft, das Verhältnis zu den eigenen Bedürfnissen zu harmonisieren und wahre Erfüllung in sich selbst zu finden.

3. Das Solarplexus-Chakra (Manipura): Die Macht
Das Solarplexus-Chakra ist unser Zentrum der persönlichen Macht, des Willens und des Selbstwertgefühls. Hier fühlen wir unsere innere Stärke.
- Sünde: Die Völlerei ist der Versuch, einen Mangel an persönlicher Macht durch Überkonsum auszugleichen.
- Körperliche Manifestation: Diese Emotion setzt sich direkt in den Organen des Verdauungssystems fest und führt zu Krankheiten wie Diabetes, Fettleber, Magen-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
- Heilung: Die Mäßigung ist die Tugend, die uns die Selbstbeherrschung zurückgibt und das Vertrauen in die eigene innere Stärke wiederherstellt.
4. Das Herzchakra (Anahata): Die Liebe
Das Herzchakra ist das Zentrum der Liebe, des Mitgefühls und der Verbundenheit. Hier geben und empfangen wir Zuneigung.
- Sünde: Der Neid ist eine Verweigerung von Liebe und Mitgefühl, die aus dem Gefühl des Mangels entsteht.
- Körperliche Manifestation: Diese emotionale Enge führt zu Krankheiten der Lunge und einem Gefühl der Enge in der Brust.
- Heilung: Das Wohlwollen ist die Tugend, die das Herz wieder öffnet und uns erlaubt, die Fülle im Leben anderer anzuerkennen.
5. Das Halschakra (Vishuddha): Der Ausdruck
Das Halschakra steht für Kommunikation, Wahrheit und den Ausdruck unserer innersten Gedanken.
- Sünde: Der Zorn ist eine unterdrückte Emotion, die nicht ausgedrückt werden kann.
- Körperliche Manifestation: Diese Wut bleibt im Hals stecken, bevor sie den Körper schädigt, und kann sich in chronischen Verspannungen im Nacken, Bluthochdruck und Krankheiten der Atemwege äußern. Schilddrüsenkrebs oder Kehlkopfkrebs sind hier ebenfalls mögliche extreme Ausprägungen.
- Heilung: Die Geduld ist die Tugend, die uns lehrt, die Wut bewusst zu verarbeiten, ohne sie zu unterdrücken oder impulsiv auszuleben.
6. Das Stirnchakra (Ajna): Die Intuition
Dieses Chakra, unser „drittes Auge“, steht für Intuition, innere Weisheit und die Fähigkeit, über das Sichtbare hinauszuschauen.
- Sünde: Der Geiz ist die Angst vor dem Mangel und das zwanghafte Festhalten an Besitz.
- Körperliche Manifestation: Diese Emotion vernebelt die innere Weisheit und äußert sich in einer inneren und äußeren Starre, die zu Schmerzen in den Knien, im unteren Rücken und rheumatischen Beschwerden führt. Hirntumore und Krankheiten der Augen können hier entstehen.
- Heilung: Die Großzügigkeit ist die heilende Kraft, die uns lehrt, der universellen Fülle zu vertrauen und uns von der Angst vor dem Mangel zu befreien.
7. Das Kronenchakra (Sahasrara): Die Einheit
Das Kronenchakra ist das Zentrum unserer Verbindung zum Universum, dem Göttlichen und der Einheit.
- Sünde: Der Hochmut ist die ultimative Sünde der Trennung. Er ist das arrogante Gefühl der Überlegenheit, das die Verbindung zum spirituellen Ganzen kappt.
- Körperliche Manifestation: Diese Verweigerung der Einheit kann die gesamte Körper-Geist-Verbindung stören und eine Vielzahl von Leiden auslösen. Blutkrebs (Leukämie) ist hier eine mögliche Form, da die Krankheit das gesamte energetische System des Körpers befällt.
- Heilung: Die Demut ist die Tugend, die uns unseren Platz im Universum erkennen lässt und die Einheit mit dem Ganzen wiederherstellt.
Kapitel 3: Die wahre Ursache der Krankheit
Nachdem wir im letzten Kapitel die Landkarte des Leidens gezeichnet haben, ist es nun an der Zeit, tiefer in die Materie einzutauchen. Die Chakren zeigen uns, wo sich das Leiden im Körper festsetzt, doch nun müssen wir die wahre Ursache verstehen – das „Warum“. Es geht um das physikalische Prinzip hinter der Krankheit, das wir als den Dauerstrom und das Toröffner-Prinzip bezeichnen.
Der innere „Dauerstrom“
Wie wir festgestellt haben, besteht der menschliche Körper zum Großteil aus Wasser und ist damit ein hervorragender Stromleiter. Emotionen sind nicht nur flüchtige Gefühle, sondern energetische Ladungen, die sich durch dieses leitfähige Medium im gesamten System ausbreiten. Negativen Emotionen, die wir als „Sünden“ identifiziert haben, besitzen eine niedrige, chaotische Schwingung. Wenn diese Emotionen nicht verarbeitet oder ausgedrückt werden, erzeugen sie einen andauernden inneren Strom. Gerade in sozialen Situationen, in denen wir mitlachen, während wir innerlich genervt, wütend oder aggressiv sind, wird dieser Zustand der Unterdrückung zu einem permanenten „Dauerstrom“ der inneren Anspannung. Diese Schwingung ist nicht nur eine indirekte Gefahr – sie ist die Hauptursache für unmittelbare körperliche Beschwerden. Sie stresst die Zellen an bestimmten Stellen des Körpers (Muskeln, Knochen, Bindegewebe) direkt und verursacht Schmerzen wie Rheuma oder Probleme mit den Knochen. Die körperlichen Symptome sind die unmittelbare Konsequenz dieser emotionalen Belastung.
Das Toröffner-Prinzip – Eine Geschichte aus dem Leben
Dies führt zum Toröffner-Prinzip. Die emotionalen Muster sind nicht die alleinigen Ursachen für eine Krankheit, aber sie schaffen die notwendige Bedingung dafür. Sie sind die Hauptursache, die die Tür für äußere Faktoren wie Viren, Bakterien, Toxine oder auch eine ungesunde Lebensweise öffnet. Stellen Sie sich den Körper wie eine Festung vor: Ihr Immunsystem sind die Wachen, und die Schutzmauern sind Ihre Zellen. Wenn die Wachen müde und die Mauern brüchig sind, weil sie unter dem „Dauerstrom“ leiden, kann der Feind (die Krankheit) leicht eindringen. Die „Sünde“ ist der Zustand, der die Festung von innen heraus schwächt.
Um die dynamische Natur dieses „Dauerstroms“ zu verstehen, werfen wir einen Blick auf eine reale Begebenheit, die das „Toröffner-Prinzip“ auf eindrucksvolle Weise beweist. Die Geschichte beginnt mit einer Nachbarin, die mit ihrem Mann einen Streit hatte. Im Verlauf des Gesprächs kam eine Information ans Licht, mit der sie nicht umzugehen wusste. Es war ein tief verwurzelter, emotionaler Konflikt, der für sie unlösbar schien.
In diesem Moment, als sie über das Problem sprach, spürte eine hochsensible Person in ihrer Nähe unmittelbar danach, keine zehn Minuten später, einen stechenden Schmerz im rechten Handgelenk. Die Person, die den Schmerz spürte, fragte in die Runde, ob jemand Probleme mit seinem Handgelenk hätte. Alle verneinten.
Zwei Tage später, als sich die Gruppe wiedertraf, fragte die Tochter der Nachbarin, die bei dem Gespräch anwesend gewesen war, unerwartet: „Du hast doch vor zwei Tagen gefragt, ob jemand Probleme mit dem Handgelenk hat?“ Der Grund für die Frage war, dass die Mutter am Abend nach dem Streit ein dickes, geschwollenes Handgelenk hatte, das ihr starke Schmerzen bereitete.
Dieses Ereignis ist der unumstößliche Beweis für unsere Theorie. Der emotionale Konflikt der Nachbarin, den sie nicht „handhaben“ konnte, wurde durch das Gespräch bewusst. Diese Bewusstwerdung wirkte als „Toröffner“ für die chaotische, unterdrückte Schwingung der Wut und Hilflosigkeit, die sich bereits in ihrem System befand. Der „Dauerstrom“ manifestierte sich nicht nur in Schmerz in dem sensiblen Beobachter, sondern schließlich auch physisch und sichtbar als Schwellung im Handgelenk der Nachbarin. Der Körper spricht eine klare Sprache: Er macht das Leiden sichtbar, wenn die Seele es nicht ausdrücken kann.
Die unsichtbaren Wurzeln des Leidens
Die Ursachen dieses Dauerstroms sind oft tiefer, als wir annehmen. Sie reichen über unser individuelles Verhalten hinaus und sind in unseren familiären und gesellschaftlichen Systemen verwurzelt. Vererbte emotionale Muster und ungelöste Dramen (wie die Vater- und Mutter-Dynamiken, die wir besprochen haben) können uns unbewusst belasten. Gesellschaftliche Strukturen, die uns in Angst, Konkurrenz und Mangel halten, schaffen ebenfalls einen fruchtbaren Boden für niedrig schwingende Emotionen. Das Leiden beginnt also oft, bevor wir geboren werden, und wird durch unsere äußeren Lebensumstände verstärkt.
