Transformation

Transformation ist eine Zwiebel – Schicht um Schicht zur Einheit des Seins 🧅🧘‍♀️

​I. Einleitung: Die Illusion des Blitz-Wandels und die Tiefe des Ablegens

​Das Wort Transformation ist heute allgegenwärtig. Unser Verständnis davon wird jedoch oft von der Popkultur geprägt – wir denken an die „Transformers“ – an einen lauten, dramatischen Moment, in dem eine Maschine von jetzt auf gleich ihre Form ändert. Dieses Bild suggeriert ein sofortiges, sichtbares Upgrade.

​Doch für das tiefgreifende Geschehen des menschlichen Seins ist dieses Verständnis weitab von der Realität. Wir sind keine Maschinen. Wahre Transformation ist ein geduldiger, oft unbequemer Prozess des Ablegens alter Schalen. Sie ist wie eine Zwiebel, bei der wir Schicht um Schicht abtragen müssen, um zum Kern vorzudringen.

​Dieser notwendige Wandel wird erst spürbar, weil unser altes, im dualen Denken verwurzeltes Mindset an seine Grenzen stößt. Es ist tief von Kontrollmechanismen geprägt, die in der Dualität von Selbstwert und Selbstliebe ihren Ausdruck finden.

​II. Die ersten Schichten: Von außen nach innen abtragen (Erkennen des Kontroll-Codes)

​Die ersten Schalen, die wir ablegen müssen, sind äußere Verhaltensmuster, die aus einem tief verwurzelten Kontrollbedürfnis stammen:

  1. Schicht 1: Die Maske der sozialen Erwünschtheit: Die äußere Hülle des Sollens – das ständige Verbiegen nach dem, was andere denken, meinen oder erwarten.
  2. Schicht 2: Die Dualität des Kontrollverhaltens (Selbstwert vs. Selbstliebe):
    • Der Selbstwert – Kontrolliert durch Haben: Das Ego bindet den Wert an materielle Güter und erfüllte Wünsche. Dies ist das hedonistische Laufrad, das uns zwingt, immer wieder neue Wünsche zu generieren, da der Effekt des Glücks nicht anhaltend ist.
    • Die Selbstliebe – Kontrolliert durch Tun für Liebe: Das Selbst opfert sich auf, um gebraucht zu werden. Fällt dieser Mechanismus weg, manifestiert sich unweigerlich die innere Leere und kann in depressive Zustände führen, weil die Existenzdefinition kollabiert.

​Beide Kontrollstrategien führen zum Scheitern und zwingen uns zur nächsten Schicht, der Konfrontation.

​III. Die mittleren Schichten: Die Konfrontation, das Pendeln und die Ego-Falle ⚠️

​Wenn das alte System kollabiert, beginnt die Konfrontation. Hier zeigen sich die Fallstricke und der wahre Lernzweck des dualen Verhaltens:

  • Der Kollaps und die Gefahr des Pendelns: Die Depressivität kann sich als Folge des Kollapses auf beiden Ebenen zeigen. Das Ego flüchtet in das konträre Extrem (Pendelverhalten), um die Mitte zu vermeiden. Dieser zwangsläufige Umweg dient paradoxerweise dazu, die Nicht-Nachhaltigkeit beider Extreme zu erkennen und so eine Perspektive für die Ganzheit zu erlangen.
  • Das tiefste Hindernis: Die Fusion von Denken und Gefühl: Das Ego hält uns fest, indem wir vergangene Situationen als „unabgeschlossene Geschichten“ abspeichern. Diese fusionieren Denken (Meinung) und Gefühl (Emotion) zu einem vorbelasteten Vermerk. Die Problematik ist, dass wir uns im wahren Leben unbewusst dazu neigen, diese Geschichten immer wieder zu bewahrheiten – und suchen so die Bestätigung für unseren alten Schmerz.
  • Achtung: Die Falle der gewollten Transformation: Eine gewollte Transformation aus diesem Zustand heraus ist nur ein weiterer, subtiler Versuch, die Kontrolle zu gewinnen. Sie ist kontraproduktiv, solange das fusionierte Denken und Fühlen aktiv ist.
  • Schicht 3: Das wahre Upgrade – Die Freigabe der Kontrolle und die Separation:
    • ​Das echte Mindset-Upgrade ist der Akt der bewussten Trennung des Geistes vom Gefühl. Hier gilt es, den Geist vom Gefühl zu trennen.
    • ​Dies geschieht durch die Etablierung des Gefühls als Grundprinzip: Es ist wichtig, langsam aber sicher etabliert zu erlernen, das Gefühl als solches als Grundprinzip zuzulassen, ohne diverse Geschichten hinzu zu formen.
    • ​Wir müssen aufhören, nach einem erlernten Schema zu handeln, und stattdessen das reine Gefühl zulassen, aber die automatische Handlung abzulegen.
    • Die praktische Umsetzung: Dies erfordert, äußere Erwartungen abzulegen und immer mehr im Jetzt zu wandern bzw. den Moment als solchen zu leben. So löst sich der alte, süchtige Gedankengang in das Nichts auf.
    • ​Unterstützende Energien (wie Portaltage, Vollmond und Neumond) können die Kontrollmechanismen des Egos hierbei schwächen.

​IV. Das Zentrum: Die Auflösung der Dualität und die Einheit des Seins

​Wenn die letzten Schalen abgetragen sind und der Gedankenprozess im Nichts aufgelöst wurde, wird der Kern freigelegt. Dies ist der tiefste Einblick in das menschliche Sein:

  • Die Überflüssigkeit der Begriffe: Die Begriffe Selbstwert und Selbstliebe sind nicht mehr notwendig. Sie waren nur die Krücken, die in der Dualität gebraucht wurden.
  • Die Erfahrung der Einheit: Der Kern ist die Erkenntnis: Alles ist Eins. In diesem Zustand des unbedingten Seins sind wir genau dort richtig, wo wir sind – die Mitte ist erreicht.
  • Die soziale Konsequenz: Die Rückkehr zur Mitte ist die höchste innere Errungenschaft, führt aber zu einer sozialen Diskrepanz: Der eigene Weg, wenn er selbst und alleine gegangen wird, lässt einen im sozialen Umfeld erst einmal auch allein dastehen. Die alten Bindungen, die auf Abhängigkeit basierten, fallen weg, da weder die äußeren Werte noch das Bedürfnis der anderen Seite mehr prägend sind.

​V. Fazit: Eine fortlaufende Offenbarung und die neue Stärke

​Transformation ist kein einmaliges „Transformer“-Ereignis, sondern eine fortlaufende Reise zum Kern, die durch ein schrittweises Mindset-Upgrade ermöglicht wird.

​Die wichtigste Lektion der Zwiebel: Die Mitte wird durch das Loslassen der Extreme und die bewusste Separation von Denken und Gefühl gefunden. Der Schlüssel ist, das Gefühl als stabilen inneren Grund zu etablieren, ohne daraufhin nach alten Schemata zu handeln.

​Die anfängliche Vereinsamung ist keine Strafe, sondern der Beweis Ihrer Authentizität. Erst wenn wir gelernt haben, uns selbst in dieser Mitte zu halten, werden wir die Basis für eine neue Form der Verbindung schaffen – eine, die nicht auf Abhängigkeit, sondern auf dem bedingungslosen Sein des befreiten Kerns beruht.

Der Kern ist die Basis für alles Echte.

© SeelenVoice

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