
Im siebten Himmel – Die Suche nach dem wahren Glück
Vom Rausch der Verliebtheit
Jeder kennt das Gefühl: frisch verliebt, die Welt erscheint in den schönsten Farben. Man schwebt im sprichwörtlichen siebten Himmel. Die andere Person ist das Zentrum des Universums, der Quell aller Freude. Dieses Gefühl ist so intensiv und berauschend, dass wir uns wünschen, es würde für immer dauern. Doch die Realität lehrt uns etwas anderes. Mit der Zeit lässt der Rausch nach. Die Beziehung tritt in eine neue Phase ein, die oft von der anfänglichen Euphorie getrennt ist. Viele Menschen vermissen dann dieses starke Gefühl und stellen die Beziehung infrage. Warum? Weil die Quelle des Glücks, die sie gesucht haben, nicht im Außen zu finden ist.
Die Falle der Projektion
Dieses anfängliche Gefühl ist eine Form der Projektion. Wir sehen im anderen nicht die reale Person, sondern unser Idealbild. Wir projizieren unsere eigenen Sehnsüchte, Wünsche und Träume auf sie und fühlen uns dadurch erfüllt. Wir glauben, der andere würde uns „ganz“ machen. Aber dieses Glück ist unbeständig, weil es von einer externen Quelle abhängt. Es ist an die Handlungen und Emotionen eines anderen Menschen geknüpft. Wenn diese sich ändern, fällt das Fundament unserer gefühlten Glückseligkeit in sich zusammen.
Vom externen Glück zum inneren Frieden
Die meisten von uns verbringen ihr Leben damit, ihr Glück in externen Quellen zu suchen:
Materielle Dinge: Ein neues Auto, ein schönes Haus. Die Freude ist intensiv, aber flüchtig.
Anerkennung: Lob vom Chef, Bestätigung von Freunden. Der Moment der Freude ist kurz, aber die Suche geht weiter.
Andere Menschen: Ein Partner, der uns scheinbar vervollständigt. Doch wenn die Projektion schwindet, beginnt die Enttäuschung.
Was, wenn das wahre, dauerhafte Glück nicht gefunden, sondern erschaffen werden muss? Viele spirituelle Traditionen lehren, dass die einzige und wirkliche Erfüllung nicht in der äußeren Welt liegt, sondern in der spirituellen Entwicklung der eigenen Person.
Der siebte Himmel in uns selbst
Die Redewendung vom „siebten Himmel“ hat ihren Ursprung in alten kosmologischen Vorstellungen, in denen der siebte Himmel der höchste und heiligste Himmel war. Ein Ort der ultimativen Glückseligkeit und der Verbindung zum Göttlichen.
In der spirituellen Lehre der sieben Chakren ist das siebte Chakra (das Kronenchakra) der höchste Punkt der Reise. Es symbolisiert nicht mehr die Suche nach äußeren Freuden, sondern die Vereinigung mit dem universellen Bewusstsein, dem Göttlichen. Es ist ein Zustand der Erleuchtung, der unabhängig von jeglichen äußeren Umständen besteht.
Das Gefühl, sich „im siebten Himmel“ zu fühlen, ist also keine exklusive Erfahrung für Verliebte. Es ist der ultimative Zustand der Erfüllung, der durch innere Arbeit erreicht werden kann. Es ist die Erkenntnis, dass das Glück nicht von der anderen Person kommt, sondern bereits in uns ruht.
Lebe die Liebe aus der Fülle
Die anfängliche Verliebtheit kann ein wunderschöner Weg sein, um sich dem Thema der Liebe zu nähern. Aber sie ist nicht das Ziel. Wahre Liebe beginnt, wenn der „siebte Himmel“ der Projektionen verfliegt und der Weg für eine tiefe, auf Akzeptanz basierende Verbindung frei wird. Und die wahre Erfüllung besteht darin, aus einem Zustand der inneren Fülle zu lieben, anstatt aus einem Zustand der Bedürftigkeit. Die Suche nach dem siebten Himmel muss nicht in einem anderen Menschen enden. Sie kann in dir selbst beginnen.
© Swetlana / SeelenVoice
